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Olympische Sommerspiele 2021 in Tokio - Zehn Thüringer/innen im "Team Deutschland"

19. Juli 2021

In wenigen Tagen beginnen mit einem Jahr Verschiebung die Olympischen Spiele in Tokio. Dort sind auch zehn Sportler*innen am Start, die aktuell einem Thüringer Verein angehören. Die Zahl der Nominierungen liegt im Bereich der Spiele von Rio de Janeiro und London. Anders als in der jüngsten Vergangenheit ist die Vielzahl von Sportarten in denen die Thüringer Mitglieder des „Team D“ an den Start gehen.

Die Karatekas sind erstmals mit einem sehr begrenzten Teilnehmerfeld zu Gast. Umso mehr freut es uns, dass Noah Bitsch nach einem schwierigen und lang andauernden Qualifikationsprozess die Qualifikation geschafft hat. Er wird zusammen mit neun weiteren Teilnehmern um Olympiagold kämpfen.
Auch die Qualifikation von Nils Dunkel für die deutsche Turn-Olympiamannschaft ist fast schon historisch zu nennen.

Die Olympiateilnahme von Thüringer Leichtathleten war im Unterschied zu diesen beiden Athleten schon fast erwartet worden. So ist Julian Reus schon seit einigen Jahren ein verlässlicher Bestandteil der deutschen Sprintstaffel. Dass mit Jonathan Hilbert und Karl Junghannß gleich zwei Geher die Olympianorm auf der 50-km-Strecke erreichen würden, haben wohl nur Insider erwartet. Demgegenüber war die Enttäuschung groß, dass Olympiasieger Thomas Röhler sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Qualifikation verabschieden musste.

Einen erfolgreichen Weg ist die Radsportlerin Lisa Klein in den letzten Jahren gegangen. Während sie 2014 noch als Ersatzfrau mit nach Rio de Janeiro fuhr, geht sie in Tokio vor allem auf der Bahn mit Medaillenchancen an den Start. Während für Trixi Worrack das olympische Straßenrennen der Schlusspunkt ihrer erfolgreichen Karriere ist, ist Tokio für die als Ersatzfrau nominierte Pauline Grabosch eine Durchgangsstation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, bei denen der Teamsprint mit drei Athletinnen auf dem Programm steht. Unerwartete Trainerwechsel und der Unfall von Kristina Vogel haben dazu beigetragen, dass die Leistungsentwicklung bei allen Thüringer Bahnsprinter*innen nicht wie gewünscht fortgesetzt werden konnte. Die hervorragenden Leistungen der Nachwuchsfahrer*innen auf Bahn und Straße lassen jedoch für die Zukunft hoffen.

Das trifft ebenso auf Michelle Kroppen und Nadine Messerschmidt zu. Während die Bogenschützin Kroppen sich am Bundesstützpunkt in Berlin zu einer der besten im deutschen Team entwickelte, ist Nadine Messerschmidt ein hervorragendes Beispiel dafür, was man nach einem Wechsel aus der Sportart Biathlon noch erreichen kann.

Klein aber fein stellt sich das Thüringer Team in der Deutschen Olympiamannschaft dar. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir auf die Athleten*innen hinweisen, die wie Doreen Veenekamp täglich am Bundesstützpunkt in Suhl trainiert oder wie die Basketballer Johannes Voigtmann und Lukas Wank ihre leistungssportliche Karriere an einem Sportgymnasium in Thüringen begannen, um sich danach im notwendigen Umfeld außerhalb unseres Freistaates zu Spitzenathleten entwickelten. Dazu gehört auch der aus Saalfeld kommende Schwimmer David Thomasberger oder die Radsprinter Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach.

Sie alle zeigen, wie man sein Talent an den Stützpunkten in Thüringen auch in den Sommersportarten entwickeln kann. Jetzt drücken wir ihnen und der gesamten deutschen Mannschaft für die Wettbewerbe in Tokio die Daumen!

Fotos: Team Deutschland/picture alliance/Frank May/Roth

Hier geht es zum offiziellen Zeitplan.